Dorfkirche Klein Gottschow
Prignitz
Die Dorfkirche Klein Gottschow ist ein schlichter 1321 errichteter Saalbau aus behauenen Feldsteinen. Das mit Backstein eingefasste spitzbogige Südportal weist auf die gotische Bauzeit hin. Der Dachstuhl des steilen Satteldaches wird auf das Jahr 1694 datiert. Ebenfalls in der Barockzeit wurde über dem westlichen Ende des Daches ein gedrungener Dachturm in Sichtfachwerk-Bauweise errichtet, dessen hölzerne Stützen bis auf den Boden des Kirchenschiffes reichen. Der ungewöhnlich spitze Helm des Turmes ist mit Holzschindeln gedeckt (1993 in Zedernholz erneuert). Der Turm ist durch eine hölzerne Freitreppe zugänglich.
Der Saal verfügt über eine flache Holzbalkendecke. Es wurden sechs mittelalterliche Weihekreuz-Malereien freigelegt. Die Wände sind durch Rankenmalerei (vermutlich früher Barock) verziert. Die Fenster des Ostgiebels zeigen seltene, mit floralen Motiven bemalte Glasscheiben (um 1700).
Die Kirchengemeinde beabsichtigt, den 1727 aus Kiefernholz erstellten, farbig gefassten Kanzelaltar konservieren und restaurieren zu lassen. In den Aufgang zur Kanzel ist ein Beichtstuhl integriert. Der Kanzelkorb wird von korinthischen Säulen flankiert, die das Kranzgesims und den Schalldeckel tragen. Am Korb befinden sich geschnitzte Apostelfiguren. Auf dem Schalldeckel eine Christus-Salvator-Skulptur, flankiert von Posaunenengeln (1996 ausgelagert). Der Kanzelaltar zeigt massive Schäden und Substanzverluste durch Anobienfrass. Hinzu kommen Schäden durch eine 1996 erfolgte, nicht denkmalgerechte Übermalung.