Dorfkirche Dallmin

Karstädt (Prignitz)

Die Dorfkirche von Dallmin ist ein Saalbau aus Feldsteinquadern und wird im Kern auf das Ende des 13. Jh. datiert. 1708 wurde ein eingezogener Fachwerk-Turm mit geschweifter Haube und offener Laterne hinzugefügt. 1710 wurde der Chor auf Schiffsbreite erweitert und die Fenster verändert. Heute sind vier bleiverglaste Fenster vorhanden. Von Anfang des 18. Jh. stammt auch der aus reichem Schnitzwerk bestehende Kanzelaltar sowie der Taufengel. Die Orgel wurde 1722-1724 von dem Orgelbauer Anton Heinrich Gansen (Salzwedel) gebaut. Der Chor ist beiderseits mit Emporen ausgestattet und wird von einer Balkendecke mit pflanzlicher Ornamentmalerei überdeckt. Das Schiff wurde 1934 durch eine mit angepasster Malerei versehene Holztonne überwölbt. Die ursprünglich das Schiff begleitenden Emporen wurden im Zuge einer Restaurierung des Innenraums 1982 entfernt. Die Dorfkirche verfügt über ein wertvolles, heute seitlich stehendes Retabel aus dem 15. Jh., das um 1730 durch den Kanzelaltar ersetzt wurde.

Der Kirchturm wurde 2006/07 instand gesetzt. Die Fenster wurden 2010 restauriert.

Gegenstand der Förderung ist die Instandsetzung der barocken Orgel. Es handelt sich wohl um die älteste Orgel (1722-1724) im Landkreis Prignitz. Von dem Orgelbauer A. H. Gansen ist nur noch eine weitere Orgel (1721) in der Klosterkirche zu Krevese (Landkreis Stendal) erhalten. Die Orgelsachverständige der EKBO, Oana Maria Bran, nennt als besondere Merkmale der Dallminer Orgel die reiche Disposition, die kunstvolle Verzierung und Bemalung der Prospektpfeifen, die beiderseits der Orgelempore freistehenden Pedaltürme und die harmonische Einfügung der Orgel in die gesamte Kirchenausstattung. Die Orgel wurde im Laufe der Zeit mehrfach nicht nur repariert sondern auch dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprechend umgebaut. Das Instrument leidet unter erheblichen spieltechnischen und klanglichen Mängeln. Die Sachverständige empfiehlt, die Orgel in ihrem Zustand von 1724 wiederherzustellen. Dabei ist eine Dekontaminierung des 1972 eingebrachten PCB-haltigen Holzschutzmittels erforderlich. Die Kosten betragen ca. € 220.560.